Vereinsgeschichte
Nach Kriegsende 1945 machten sich etliche Alkofener Bürger Gedanken über die Gründung eines geselligen Trachtenvereines um die Dorfgemeinschaft und das Brauchtum zu pflegen. Vor allen die beiden Idealisten, Franz Xaver Eder aus Alkofen und Josef Feldl aus Wirtsholz, die mit ihren Schuhplattlern Interesse erregten, trieben die Gründung des Trachtenvereins voran. Diese erfolgte dann im Mai 1946 unter dem Namen Gebirgs- und Volkstrachtenvereins D’Haribergler Alkofen. Namensgeber war die höchste Erhebung in Alkofen. Am 16. Juni 1946 fand das Gründungsfest, am 4. Januar 1947 die erste Jahreshauptversammlung beim „Hintern Wirt“ in Alkofen statt. Franz Xaver Eder wurde zum 1. Vorstand gewählt. Zu dem Zeitpunkt zählte der Verein bereits 70 Mitglieder.
Bei der Jahreshauptversammlung 1948 wurde Max Waldmann als erster Vorstand gewählt. In diesem Jahr siedelte der Verein in das Gasthaus Buch über. Am 6. März 1949 wurde der Trachtenverein in den Trachtenverband Bayerwald aufgenommen.
Bedingt durch die Geldknappheit und Arbeitslosigkeit nahm die Beteiligung am Verein stark ab. Nur noch wenige Mitglieder unterstützten den Verein aktiv. Eine kleine Gruppe, hauptsächlich Plattler, besuchten bis 1952 noch einige Feste. Im Jahre 1953 sah sich die damalige Vorstandschaft gezwungen, den Verein einige Zeit ruhen zu lassen. Erst im Sommer 1965 kam bei einigen der einstigen Mitglieder und neuen Interessenten der Wunsch auf, den Trachtenverein wieder zu beleben. Treibende Kraft war wiederum Franz Xaver Eder, welcher dann bei der Versammlung im Februar 1966 wieder zum 1. Vorsitzenden gewählt wurde.
Im Jahre 1968 wurde die für unseren Raum bodenständige Tracht, nach der Trachtenmappe von Dr. Lipp, angefertigt. Es konnte leider auf keine alte überlieferte Tracht zurückgegriffen werden. 1969 fanden sich wieder fünf Paare für eine Jugendgruppe, diese lernten beim Vorstand die Volkstänze und Schuhplattler. Das Jahr 1970 brachte dann weniger erfreuliches. Der 1. Vorstand Franz Xaver Eder erlitt einen Herzanfall und verstarb am 25. 6.1970. Bei der Generalversammlung am 16.10.1970 wurde dann als neuer Vorstand Ludwig Wanner gewählt.
Ein ganz besonderer Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war die Ausrichtung der Fahnenweihe zusammen mit dem Gautrachtenfest 1971. Als Fahnenmutter gab uns Maria Eder aus Oberbuch die Ehre, Festleiter war Erich Käser, Schirmherr Hans Würdinger. Der Trachtenverein Aunkirchen übernahm die Patenschaft. Die Fahnenweihe mit Gaufest brachte dem Verein einen großen Aufschwung. Zu dieser Zeit hatte der Verein auch eine große Kinder- und Jugendgruppe, aus der auch eine Blaskapelle und eine Stubenmusik hervorgingen.
In den folgenden Jahren waren der Verein und die Blaskapelle sehr aktiv. So besuchte der Verein zahlreiche Feste in und außer Gau, wie z.B. das Bayerische Landestrachtenfest in Landshut, wo etwa 8000 Trachtler teilnahmen. Für zwei junge Tanzpaare war der Auftritt bei der Olympiade 1972 in München sicher ein großes Erlebnis.
1973 ging die Jugendblaskapelle zum ersten Mal Neujahranblasen. Ein Höhepunkt für die jungen Musiker war 1975 die Fahrt nach Berlin mit dem Kreisjugendring Passau. Eine Werbefahrt mit dem ostbayrischen Fremdenverkehrsverband führte die Blaskapelle mit dem Trachtenverein Jacking 1977 über Kiel und Ecken-förde bis nach Dänemark. Beim Gaujugendtag 1976 in Amsham übernahm unsere Jugendgruppe die Patenschaft bei der Jugend - Standartenweihe.
Im Juni 1977 feierten wir dann in Verbindung mit dem Bezirksfest das 30-jährige Bestehen. 1978 ließ sich der Verein ins Vereinsregister eintragen und führt seitdem den Namen Heimat- und Volkstrachtenverein D´Horibergler Alkofen e.V.
In dem mit viel Mühe hergerichteten Heustadl beim Gasthaus Buch, führten wir 1979 unser erstes Stadlfest durch. Dieses Fest, dass bei uns und bei der Bevölkerung sehr beliebt war, wurde noch weitere vier Jahre abgehalten.
Bei der Heimat- und Trachtenschau anlässlich 50 Jahre Dreiflüsse Trachtengau Passau auf der Frühjahrsausstellung 1982 in Passau beteiligten sich die Horibergler mit Volksmusik, Volkstanz und bayrischen Schmankerln.
Im August 1983 fuhren einige Trachtler zur IGA nach München, wo sie mit einer Abordnung aus dem Dreiflüsse-Trachtengau Passau auf der Seebühne auftraten.
In diesem Jahr zogen wir in unser neues Vereinslokal Gasthaus Gutsmidl. Dort stellten wir 1984 wieder einen Maibaum, später einen Zunftbaum auf. Auf dem festlich hergerichteten Platz vor dem Gasthaus hielten wir dann unser erstes Maifest ab.
Nach Fertigstellung der neuen Räume im Jahr 1985 stellten uns die Wirtsleute Gutsmidl das Nebenzimmer zur Verfügung, das wir dann als Trachtenstube einrichteten. Endlich hatten unsere Fahne und die Erinnerungsgaben einen würdigen Platz gefunden. Durch die neu erbauten Räumlichkeiten im Gasthaus Gutsmidl, ergaben sich Möglichkeiten für vielerlei Veranstaltungen. Im neu erbauten Festsaal hielten wir 1985 unseren ersten offenen Volkstanz mit den Dellnhauser Musikanten. Weitere Volkstanzfeste mit bekannten Musikgruppen, wie den Tanngrindler Musikanten, der Thonislmusi oder der Tittlinger Tanzbodenmusi folgten.
Vor allen aber sind wir seit Fertigstellung der Räumlichkeiten in der Lage, Veranstaltungen des Dreiflüsse-Trachtengaues zu übernehmen. So hielt der Dreiflüsse Trachtengau Passau 1986 zum ersten Mal seine Frühjahrstagung in Alkofen ab. Auch das Gauliedersingen und –musizieren wurde in diesem Jahr erstmals vom Horibergler Trachtenverein ausgerichtet.
Das ereignisreiche Jahr 1987 begann mit dem ersten Volksmusikseminar. Wie schon beim ersten Volkstanz 1985, war auch beim Volksmusikseminar, der damalige 2. Vorstand Josef Freundorfer der Initiator. Auf Volksmusikseminaren, die er selber besuchte, knüpfte er die Kontakte zu den Musiklehrern, die zu der Zeit zu den besten ihres Fachs zählten. Ab diesem Zeitpunkt fand auch regelmäßig ein Gottesdienst für unsere verstorbenen Mitglieder statt. Beim ersten Mal wurde dieser musikalisch von den Amshamer Sängern untermalt.
Vom 3. bis 5. Juli 1987 feierten die Horibergler Trachtler ihr 40-jähriges Gründungsjubiläum und zum zweiten Mal das Gautrachtenfest.
Eine weitere Herausforderung für den Trachtenverein war die Mitwirkung beim 1. Internationalen Folklorefestival 1989 in Vilshofen. Es wirkten Gruppen aus Bolivien, Estland, Neuseeland, Polen, Slowakei, Österreich und Bayern mit. Wir beherbergten den „Trenciner Zwölfer“, eine hervorragende Blaskapelle aus Trencin in der Slowakei.
1990 gab es dann einen Wechsel beim 1. Vorsitzenden des Vereins. Nachdem Ludwig Wanner nach 20 Jahren nicht mehr kandidierte, wurde Erich Hartl als neuer Vorstand gewählt. Ludwig Wanner wurde zum Ehrenvorstand und 1993 wegen seiner vorbildlichen Leistungen zum Gauehrenmitglied ernannt.
1992 organisierten wir den ersten Musikanten - Hoagarten. Es war ein gemütlicher Abend, bei dem Volksmusikanten aus dem Bezirk 1 aufspielten. Ende Juli hielt die Stadt Vilshofen das erste Stadtfest ab. Zusammen mit den Aunkirchner Trachtlern präsentierten wir uns mit einem Ausstellungstand. Außerdem beteiligten wir uns mit Musik und Volkstanz. Weniger Erfreuliches brachte der Oktober. Ein Windstoß riss den Zunftbaum um und beschädigte zwei Autos.
Im Jahr darauf stellten wir erneut einen Maibaum mit Muskelkraft auf, den wir 1994 wiederum als Zunftbaum herrichteten.
Am 26. Juni fuhren wir zum Österreichischen Verbandstrachtenfest nach Haiming in Tirol.
Das 50-jährige Gründungsfest 1996
Als Vorbereitung auf das 50-jährige Gründungsfest stellte der Verein zwei Begrüßungstafeln aus Holz auf, mit der Inschrift „Grüß Gott in Alkofen“ und „Pfüat Gott“.
Es begann am Freitag mit einem Volkstanzabend bei dem die Tanngrindler Musikanten, eine rassige Blaskapelle aus Hemau in der Oberpfalz, aufspielten.
Anlässlich dieses Jubiläums stifteten die Trachtler das Dorfkreuz, welches Pater Wolfgang aus Schweiklberg am Samstag vor dem Festabend einweihte.
Beim anschließenden Festheimatabend am Samstag wirkten Gruppen aus Unteriglbach, Aunkirchen und Alkofen mit.
Die Jahre ab 1997 verliefen mit den üblichen Veranstaltungen. Im Januar 2000 fand das letzte Volksmusikseminar statt. Im Herbst 2004 fasste der Verein den Beschluss, 2006 wieder ein großes Trachtenfest am besten zusammen mit dem Gautrachtenfest des Dreiflüsse-Trachtengaus durchzuführen. Verschiedene Aspekte bewogen den Verein diesmal das Fest auf dem Volksfestplatz in Vilshofen durchzuführen. Bei herrlichem Spätsommerwetter fand das Fest dann vom 8. bis 10. September 2006 statt.
Die Höhepunkte waren sicher der Heimatabend, der eindrucksvolle Gottesdienst mit Domkapitular Hans Striedl und der prachtvolle Festzug durch die Donaustadt Vilshofen. Zum Schluss seien noch unsere Musikanten erwähnt. Anfang der 80er Jahre begannen mehrere Vereinsmitglieder wieder Volksmusikinstrumente zu erlernen. Seitdem kann sich der Trachtenverein ununterbrochen an verschiedenen Gruppen in unterschiedlicher Besetzung erfreuen.
Von Erich Käser und Josef Freundorfer |